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Lichtdruck - Kurzinformation
Der Lichtdruck entstand kurz nach der Entwicklung der Photographie durch den Wunsch, silberlose und preisgünstige Bilder herzustellen.
Um 1865 gelang es August Albert in München , das Verfahren zur Anwendungsreife zu entwickeln. Er prägte auch den Begriff "Lichtdruck" in Deutschland.
Die Eigenschaft, ohne weitere Hilfsmittel alle Farbnuancen zwischen schwarz und weiß (Halbtöne) von einer Platte drucken zu können, unterscheidet den Lichtdruck von allen anderen Druckverfahren.
Herstellung der Druckplatte
Die Druckplatte besteht aus einem mit lichtempfindlicher Gelatine beschichtetem Träger. Bei der Belichtung durch einen Negativfilm der Vorlage werden die Makromoleküle der Gelatine vernetzt und damit die Quellfähigkeit der Gelatine graduell beeinflusst. Danach wird die Senibilisierung ausgewaschen.
Die Bilder zeigen die Zutaten Gelatine und Bichromat und die zum Druck fertige Platte. Der Träger besteht hier aus Glas. Dadurch wird bei schrägem Lichteinfall das einbelichtete Quellprofil wie ein zartes Silberbild sichtbar.
Der Druck
Gedruckt wird von der aufgequollenen Gelatineschicht. Der Feuchtigkeitsgehalt im Druckbild variert entsprechend der bei der Belichtung erreichten Vernetzung der Gelatinemoleküle. Die Farbübertragung richtet sich nach den Oberflächenspannungen der Farbe und der Druckplatte. Daher entsteht beim Einfärben das Abbild der Vorlage auf der Druckplatte über das einbelichtete Feuchtigkeitsprofil (Bild links).
Beim Druck entzieht das Papier der Druckplatte Wasser. Mit einem Ultraschallbefeuchter wird dies während des Auflagendrucks ausgeglichen (Wassernebel im rechten Bild).
Die Bilder des hier gezeigten Beispiels sind während des Drucks zur Einladungskarte für die Ausstellung von Benno Derda entstanden.
Die Farbfolge dieses Dreifarben-Druckes war cyan, gelb und magenta. Dementsprechend ist der erste Druck rein cyan, der zweite zeigt die Töne zwischen cyan - grün - gelb und
nach dem magenta - Druck erscheinen alle Farben des mit den drei Druckfarben darstellbaren Farbraumes. Am mitgedruckten Kontrollstreifen läßt sich dieser Ablauf gut verfolgen. Er erscheint beim fertigen Druck in seiner grauen Originalfarbe.
Das Ergebnis ist ein rasterloser Druck, der bis in die hellsten Lichter tragende Flächen und feine Zeichnung zeigt.
Leider erfordert die Gleichmäßigkeit in der Druckauflage erhebliche Erfahrung. Uns sind z. Zt. nur noch fünf aktive Lichtdrucker in Europa bekannt. Daher sind wir bemüht, die Einflußgrößen unter Verwendung moderner Materialien zu systematisieren, damit dieses ausgezeichnete Druckverfahren gerade im anspruchsvollen Kunstbereich erhalten bleibt.
Eine genauere Beschreibung finden Sie hier. An Kontakten zu anderen Lichtdruckern sind wir sehr interessiert.
10. scriptrevision 27.08.99 - copyright - web'Galerie Voigt Edition |
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